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SNEAKER LEGENDEN: ADIDAS SUPERSTAR

Adidas Superstar

Der Adidas Superstar, heutzutage einer der beliebtesten und bekannntesten Lifestyle Sneaker hatte seinen Ursprung, wie so viele Sneaker Legenden, im Basketball.

Mit den Spitznamen “Shell Tops”, “Shell Shoes” oder “Shell Toes” (wegen seiner ikonischen Gummi-Schalen-Zehenkappe) wurde der Superstar als einer der Haupteinflüsse im Aufstieg der modernen Sneaker-Kultur angesehen.

Der Adidas Superstar erblickte im Jahr 1969, als Nachfolger des Adidas Supergrip, das erste Mal das Licht der Öffentlichkeit. Der Supergrip war der erste Vorstoß von Adidas in den Basketballbereich. Anders als der Superstar, hatte der Supergrip noch keine verstärkte Zehenkappe, die für Sportarten mit vielen Start- und Stopp- Bewegungen von Vorteil ist. Viele Sportler verletzten sich aufgrund der abrupten Bewegungen des Spiels oft an Knöcheln und Knien. Das Leder sollte Abhilfe schaffen, indem es den Spielern mehr Halt bot, als die Stoffoberfläche des Converse.

Neben der Ausarbeitung der optimalen Features des neuen Performanceschuhs, hatte Adidas aber noch eine weitere Challenge, die sie bewältigen mussten um den Superstar als Basketballsneaker durchsetzen zu können: Die Konkurrenz. 1969 trugen die meisten Basketballer den High-Top Converse All Stars. Das Feld wurde schon seit einiger Zeit von Converse dominiert und dem Markt mangelte es an spürbaren Innovationen. Chris Severn, ein damaliger Adidas Vertreter, sah darin die Chance für das Unternehmen.

Als der Superstar fertig entwickelt war, reiste Chris Severn durch das Land und besuchte Gyms, um die Trainer und Athleten dort die Performance Leistung des Superstars testen zu lassen. Alle waren daran gewöhnt in Converse zu spielen und die Idee in einem Adidas Schuh Basketball zu spielen, schien damals etwas absurd. Chris Severn war aber davon überzeugt, dass die Athleten den qualitativen Unterschied des Schuhs bemerken würden.

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Die erste Profi Mannschaft, die im Superstar gesichtet wurde, waren die San Diego Rockets. Auch wenn sie nicht die beste Mannschaft der Liga waren, brachten sie dem Superstar Aufmerksamkeit in immer neuen Städten. Spieler anderer Mannschaften bekamen Wind vom neuen Sneaker und fragten ihn ebenfalls bei Adidas an. So kam es, dass viele Player des Gewinnerteam ‘Bosten Celtics’ der NBA Championship 1969 den Superstar trugen und bereits vier Jahre nach der Produkteinführung  haben etwa 85% der Profispieler zu Adidas gewechselt.

Der Superstar wurde schnell zum Verkaufshit und machte 10 Prozent des Gesamtumsatzes von Adidas aus. Während der Converse vor einigen Jahren noch die einzige Option für den Basketball Court war, sind sie in den 70ern fast komplett verschwunden. Aber genau wie der Converse, wurde auch der Adidas bald outdated und von anderen Silhouetten im Basketballgame ersetzt. Dank seiner Beliebtheit im Hip-Hop und der Skateszene, hat er den Sprung von Sport-Sneaker zu Lifestyle-Sneaker aber mit Leichtigkeit geschafft.

Mit der Explosion des Hip-Hop ab Mitte der 1980er Jahre sollte das nächste Kapitel des Adidas Superstar beginnen. Während die Hip-Hop Artist früher in Full Glam Looks die Bühnen betraten, rockte die erfolgreichste Rap Gruppe der 80er ‘Run DMC’ von Kopf bis Fuß die drei Streifen. Die Gruppe verkaufte Arenen aus, waren die ersten Rapper, die Gold und Platin gingen und eine Grammy-Nominierung bekamen. Der Einfluss von Run DMC in den 80ern war enorm und so war es zu erwarten, dass ihre Gefolgschaft bald ihre Stylingchoices imitieren würde.

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Als die Gruppe 1986 die Hommage “My adidas” im Madison Square Garten performte und ihre Fans dazu aufforderte alle ihre Superstars in die Luft zu halten, blickten ihnen um die 40.000 Paar Schuhe entgegen. Adidas bekam davon schnell mit und nahm die Artists bei sich unter Vertrag. Es war das erste Mal, dass eine Sportmarke Musik nutzte, um für ihr Produkt zu werben, und es war der erste Endorsement-Vertrag zwischen einem großen Unternehmen und einem Hip-Hop-Künstler. Der Superstar war nicht mehr nur ein kultureller Klassiker. Er war nun auch zu einer immensen Marketingkraft geworden.

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Neben Run DMC bildete Adidas weitere Verbindungen in die Hip-Hop- und Skateszene. Die Beastie Boys trugen Adidas auf dem Cover ihres 1992er Albums “Check Your Head” und Madonna wurde in einer weiß-roten Kombi in der Innenstadt Ney Yorks gesichtet. Wenn man sich die Skate-Stars der 90er anschaut, sieht man, dass die meisten ihre Tricks in Superstars übten.

In Verbindung mit dem weltweiten Hip-Hop Aufstieg, waren die Anfänge des modernen Streetwear-Hypes zu spüren. In Japan war der Schuh dank seiner Rarität und hohen Wiederverkaufswert besonders beliebt und ein umschwärmtes Sammlerstück. Die Gutheißung der Streetikone Hiroshi Fujiwara bettete die Silhouette noch tiefer in die kulturelle Erzählung der Streetwear ein und der Superstar wurde langsam zu einem Statussymbol innerhalb der Modewelt. Die Schaufenster der Städte waren gefüllt mit Superstars, und das obwohl seine Hochphase mit etlichen Kollaborationen noch ausstand.

Die erste Zusammenarbeit entstand 2003 mit dem Streetwear Mogul Nigo und seinem Label ‘A Bathing Ape‘. Die Linie wurde Super Ape Star genannt und sorgte weltweit für großes Aufsehen.

2005 feierte der Superstar seinen 35. Geburtstag und zelebrierte diesen mit einer Reihe von Collabos im Bereich Musik, Mode und Kunst. Die Serie bestand aus fünf verschiedenen Gruppen – Consortium Serie, Expression Serie, Music Serie, City Serie und der Anniversary Serie – und insgesamt 35 verschiedenen Superstar Designs. 35 Schuhe für 35 Jahre.

Zu den Kollaborateuren gehörten unter anderem Szene Sneaker Stores wie London’s Footpatrol, New York’s Union, Tokyo’s Neighbour und Namen wie Roc-a-Fella, Missy Elliot, Disney und Andy Warhol.

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In den 2010er Jahren folgten weitere Variationen des Kultsneakers zum Beispiel als Slip-On Modelle, Primeknit, Boost oder Lite. 2015 folgte außerdem die Pharall Williams ‘Supercolor’ Kollektion, in der 50 neue Farben auf einmal released wurden und es zu einen der größten Drops überhaupt machte.

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Somit kam der Superstar in den letzten 40 Jahren in fast jeder erdenklichen Farbvariante in Zusammenarbeit mit unzähligen Künstlern und Designern raus. Trotzdem sind sein Design und Stil relativ gleichgeblieben und seine Geschichte ist noch längst nicht vorbei. 2016 war der Superstar der meist verkaufte Sneaker weltweit und 2017 stand er auf Platz zwei.  Der Schuh hat die Entwicklung von Sportsneaker zu Popikone gemeistert und bleibt ein zeitloser Klassiker der Sneakerwelt.