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SNEAKER LEGENDEN (PT4): CONVERSE “CHUCK TAYLOR”

Den Converse All Star “Chuck Taylor” gibt  jetzt schon seit über hundert Jahren und trotz des unverändertem Design erfreut er sich immer noch immenser Beliebtheit. Er ist der klassische amerikanische Sneaker und ein Lieblingsschuh für alle Altersklassen auf der ganzen Welt.

Das Unternehmen wurde 1908 von Marquis Mills als “Converse Rubber Shoe Company” gegründet und spezialisierte sich auf saisonale Schuhe mit Gummisohlen für Männer, Frauen und Kinder. Aber schließlich entschied das Unternehmen, dass es effizienter war seine Arbeitskräfte das ganze Jahr über zu beschäftigen, und begann mit der Herstellung von Sportschuhen. Mit der Beliebtheit von Basketball sah Converse die Notwendigkeit einen Schuh zu entwickeln, den die Leute beim Basketballspielen tragen konnten. Nach viel Forschung und Entwicklung wurde 1917 die allererste Version des All Star Basketballschuhs produziert. Ursprünglich gab es den All Star-Schuh in natürlichen Brauntönen mit schwarzer Zierleiste. In den 1920er Jahren wurden die Converse All Stars in komplett schwarzem Canvas oder Leder hergestellt.

Die Verkäufe liefen zunächst schleppend, aber das sollte sich einige Jahre später, dank dem Basketballspieler Charles „Chuck“ H. Taylor ändern. In seinem ersten Jahr bei der Firma führte Taylor Verbesserungen am Design des Schuhs ein und verbesserte sowohl die Flexibilität als auch den Knöchel-Support. Vor allem aber verstand Taylor den Wert von gutem Marketing und entschied sich dafür, das (mittlerweile ikonische) All Star-Logo auf einem runden Aufnäher über dem Knöchel zu integrieren. Taylors Unterschrift wurde dem Knöchelpatch hinzugefügt, wodurch 1922 offiziell der “Chuck Taylor All Stars”, der erste von einem Sportler unterstützte Signature-Sneaker, geschaffen wurde.

Bald trugen sowohl Basketballteams als auch die Leute auf den Straßen Converse “Chuck Taylor” All Stars. In den 1930er Jahren entwarf Chuck Taylor das weiße High-Top-Modell für die Olympischen Spiele 1936, und der Schuh mit seiner patriotischen roten und blauen Verzierung wurde zusammen mit den ganz schwarzen Canvas- und Ledermodellen des All Star sehr beliebt. Im Jahr 1957 wurde der low cut All Star eingeführt und wurde als lässigere Alternative zum High Top populär. Zu diesem Zeitpunkt hatte Converse einen Anteil von 80% an der gesamten Sneaker-Industrie.

Aber in den 1970er Jahren begann das Unternehmen aufgrund der zunehmenden Konkurrenz und veralteter Technologie finanziell zu schwanken. Athleten wechselten zu Schuhen mit Obermaterial aus Leder und härteren Gummisohlen für mehr Halt. Adidas und Nike setzten auf neuere, leistungsorientiertere Turnschuhe und Converse fiel einfach in der Beliebtheit zurück.

Ein Bereich, in dem Chuck Taylors Ikonenstatus erhalten blieb, war die Musikindustrie. Verschiedene Sub-Genres von Punk über Grunge bis hin zu Alt Rock machten sich den Converse zu eigen. Die Schuhe wurden oft an Bands wie The Ramones, Nirvana und The Strokes gesehen. Der Schuh ist so untrennbar mit der Geschichte des Rock verbunden, dass verschiedene Bands von Pink Floyd über Def Leppard bis hin zu Iron Maiden zu ihren Ehren eigene Chuck Taylors bekamen.

Während er seine Herrschaft als Performance-Sneaker also nicht halten konnte, fand der Schuh neues Leben als lässiger Lifestyle-Sneaker, ein Reto-Favorit. In den 90er Jahren, als die Verkaufszahlen von Nike und Adidas die von Converse in den Schatten stellten, war der All Star immer noch ein Favorit unter Künstlern und Musikern, und Converse begann schließlich nachzugeben und sein neu gewonnenes kulturelles Ansehen zu akzeptieren. Bis zum 80-jährigen Jubiläum der Schuhe hatte Converse mehr als 600 Millionen Paar verkauft.

Trotz der kulturellen Relevanz meldete das Unternehmen mehrfach Insolvenz an und verschuldetet sich zunehmend. 2003 kaufte Nike Converse für geschätzte 305 Millionen Dollar. Nach der Übernahme hat Nike das Geschäft drastisch verändert – von einer Million weltweit verkaufter Chuck Taylors im Jahr 2001 auf ganze  55 Millionen allein im Jahr 2007.

Converse ist komplett aus dem Sportbereich verschwunden, aber hat sich dafür im Modebereich einen Namen gemacht. Durch Kollaborationen im gesamten Bereich hat die Markesich ein hohes Ansehen erarbeitet; Brain Dead, J.W. Anderson und Maison Margiela haben dem klassischen Sneaker alle ihren eigenen Design Touch verliehen. Ganz zu schweigen von Converse’s langjähriger Zusammenarbeit mit Rei Kawakubo’s Comme des Garçons PLAY Linie. Sogar Virgil Abloh hat den Chuck Taylor in seine “The Ten”-Sneaker-Kollektion mit Nike aufgenommen. Die neuste Kollaboration entstand mit Dior Men’s Creative Director Kim Jones und wurde am 08. April 2021 released.